Fragen und Antworten zum Thema Zoo
 

 
   

Inhalt:110. Zoos bieten einen Platz für gefährdete Tierarten

    Nahezu 6.000 Arten von Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Amphibien, Fischen und Wirbellosen sind vom Aussterben bedroht. Weitere 578 Arten sind gefährdet. Schätzungen ergaben, daß täglich zwischen 50 und 100 Pflanzen- oder Tierarten dem Verlust ihres Lebensraumes, der Wilderei oder Umweltverschmutzung zum Opfer fallen.

    Eine Handvoll Arten konnten durch Aufzuchtprogramme in Gefangenschaft in einigen der »besseren« Zoos gerettet werden. Aber hinsichtlich der Ausmaße dieses Problems sind solche Maßnahmen nicht mehr als eine leere Geste. Die einzige Lösung liegt im allumfassenden Schutz der natürlichen Lebensräume und einer stärkeren internationalen Anstrengung im Kampf gegen die Umweltverschmutzung und ein Ende der Wilderei gefährdeter Arten.


111. Zootiere werden gut versorgt

    Freilebende Tiere sind sehr gut in der Lage, sich selbst zu versorgen. Sie haben sich evolutionär perfekt an die Gegebenheiten angepaßt. Keine noch so gute Pflege kann den gefangenen Tieren das geben, was ihnen ein Leben in freier Wildbahn bietet.

    Der beste Weg, den Tieren zu helfen, wäre ihre Auswilderung in ihrem ursprünglichen Lebensraum (siehe auch 112).


112. Im Zoo ist das Leben einfacher als in freier Wildbahn

    In freier Wildbahn sind Tiere hohen Anforderungen ausgesetzt - von der Bedrohung durch natürliche Feinde bis hin zur permanenten Futtersuche. Nach Millionen von Jahren haben sich die Tiere diesen Bedingungen jedoch so gut angepaßt, daß sie ohne diese natürliche Beanspruchung nicht richtig reagieren (funktionieren) können.

    Ein wildlebendes Tier in Gefangenschaft ist - wie ein Mensch im Gefängnis - einer vollkommen anderen Art Streß ausgesetzt, dem es einfach nicht gewachsen ist: der Langeweile, hervorgerufen durch endlose Monotonie. Aus diesem Grund werden Zootiere psychisch krank. Symptomatisch sind folgende stereotype Verhaltensweisen: Die Tiere schaukeln und 'weben', putzen sich zwanghaft, laufen unablässig auf und ab, schlagen den Kopf an Wände. Sie erbrechen, verstümmeln sich selbst, töten ihre Jungen, zeigen Aggression und Apathie.

    Tiere gehören in die Wildnis.


113. Die Tiere kennen es nicht besser

    Diejenigen Tiere, die in freier Wildbahn geboren wurden, kennen den Unterschied sehr wohl. Aber selbst wenn dem nicht so wäre: Tiere leiden in Gefangenschaft und verdienen etwas Besseres (siehe 112).


114. Die meisten Menschen könnten nie Wildtiere sehen, wenn es keine Zoos gäbe

    Die meisten Menschen werden ebenfalls niemals australische Aborigines oder mongolische Nomaden sehen. Das ist aber kein Grund, sie in Zoos zur Schau zu stellen.

    (Zusatz der Übersetzer: In Zoos leben keine Wildtiere. Dort vegetieren einzelne, ihrer Freiheit, Wildheit und Würde beraubte Individuen. Sie sind aus ihrer natürlichen Umgebung isoliert, so daß ihre Betrachtung oder Beobachtung keinerlei Rückschluß auf ihr eigentliches Wesen zuläßt. Tierfilme leisten in diesem Zusammenhang einen besseren Dienst und sind darüberhinaus moralisch unbedenklich.)


115. Zoos fördern das Interesse an und die Zuneigung zu Tieren

    Tiere einzusperren, um dadurch ein positives Interesse zu wecken, ist widersprüchlich: (Durch die Übersetzer geändert:) Der Nutzen, den wir daraus ziehen, steht in keiner Relation zu dem Leid, das wir den Tieren damit antun.


116. Zoobesuche bereiten vielen Menschen Freude

    Tiere zum Vergnügen einzusperren, ist nicht vertretbar. Tiere haben das gleiche Recht auf Freiheit wie wir selbst. Es gibt andere Möglichkeiten, sich zu amüsieren, ohne die Rechte anderer zu mißachten.


117 Aus dem Studium gefangengehaltener Tiere haben wir viel gelernt

    Wir brauchen Kenntnisse über Wildtiere nur, um durch unser Verhalten entstandene Schäden an ihnen zu verhindern bzw. rückgängig machen zu können.

    Es wäre also logischer, sie in ihrer natürlichen Umgebung zu studieren, wobei sichergestellt bleiben muß, daß sie und das betreffende Biotop davon unberührt bleiben.


118. Zoos haben pädagogischen Wert
 
      Seitenanfang