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166. Menschen sind wichtiger als Tiere 167. Tiere leiden nicht so intensiv wie Menschen 168. Mit menschlichem Leid sollten wir uns zuerst befassen 169. Tiere können nicht rational urteilen Viele Menschen behaupten, daß wir aufgrund unserer überlegenen Intelligenz wichtiger und wertvoller seien, als andere Tiere. Das würde aber bedeuten, daß der Wert eines Menschen seiner Intelligenz proportional wäre. Du wärest dann weniger wert, als Menschen mit höherem IQ; viele geistig behinderte Menschen wären weniger wert als so manches
Siehe Frage 90 im Bereich Tierversuche. In bezug auf Schmerzempfindung reagieren alle höherentwickelten Organismen gleich. Schmerz bleibt Schmerz, egal ob Vogel, Fisch, Maus oder Mensch ihn verspüren. Dennoch kann sich menschliches Leid von dem anderer Tiere unterscheiden. So kann ein Mensch, der für kurze Zeit im Gefängnis sitzt, sich beispielsweise damit trösten, daß seine Strafe bald abgebüßt ist, während ein gefangenes Tier vermutlich nur die gegenwärtige Agonie des Gefangenseins kennt. Andererseits leidet ein gefangenes Tier wahrscheinlich nicht unter dem Wissen, daß ihm am folgenden Morgen die Exekution bevorsteht. Es besteht kein quantitativer, sondern höchstens ein situativer Unterschied. Die Existenz menschlichen Leides ist kein Grund dafür, sich nicht auch mit tierlichem Leid zu befassen. Du kannst zwischen Mensch und Tier keine Trennungslinie ziehen, denn wir sind alle Tiere. Wir müssen danach streben, diese Welt für alle lebenswerter zu gestalten. Der Veganismus ist ein Schritt in diese Richtung. Die Fähigkeit, rational zu urteilen, beschränkt sich nicht allein auf den Menschen. Sie ist eine Funktion des Vorderhirns. Dieses ist einer der drei Hauptbereiche des Gehirns, über die alle Wirbeltiere verfügen. Das Vorderhirn ist allerdings unterschiedlich stark entwickelt. Das des Menschen besitzt relativ hochkomplexe Strukturen, was nur ein gradueller, aber kein prinzipieller Unterschied ist. Vermessen wie wir sind, neigen wir dazu, unsere eigenen Handlungen zwar als Produkt unserer Vernunft anzusehen, die gleichen Handlungen anderer Tierarten aber als instinktgesteuert abzutun.
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