Fragen und Antworten zum Thema Tierversuche III
 

 
   

Inhalt:90. Menschen sind wichtiger als Tiere

    Unser Selbsterhaltungstrieb ist einer der stärksten Triebe, die wir besitzen. Dein Leben ist wichtiger für Dich als jedes andere, weil es alles ist, was Du hast. Genau das aber gilt gleichermaßen für Tiere.

    Manche Menschen argumentieren, daß unsere Intelligenz uns im Vergleich mit den Tieren zu höheren Lebewesen macht. Das würde jedoch beinhalten, daß der Wert eines Menschen seiner Intelligenz proportional ist. Demnach wäre Dein Leben weniger wert als das von Menschen mit höherem IQ, das Leben vieler geistig behinderter Menschen weniger als das mancher Tiere. Sie wären damit ein weitaus geeigneteres Objekt für die Vivisektion (siehe 82. und 84.).

    Wenn wir das Leben auf dieser Erde objektiv betrachten, wird uns sehr schnell klar, daß wir die destruktivsten und erstörerischsten aller Lebewesen sind und in dieser Hinsicht sicherlich den geringsten Wert besitzen.

    Unsere Intelligenz macht uns im Interessenkonflikt mit anderen Arten grundsätzlich »überlegen«. Dies ist jedoch keine moralische Überlegenheit. Die einzige Qualität, die uns möglicherweise von anderen Lebewesen abhebt, ist unser Mitgefühl, und dieses Mitgefühl verbietet es uns, aus purem Eigennutz anderen Lebewesen Leid zuzufügen oder sie zu töten.


91. Und wenn eine Entscheidung zwischen Mensch und Tier getroffen werden muß?

    Nach wie vor erforscht die Wissenschaft Möglichkeiten, erfolgreich Organtransplantationen von Tieren auf Menschen durchzuführen. Schweine werden speziell zu diesem Zweck gezüchtet. Aber wir dürfen diese Tiere nicht für das Schicksal von Menschen, die auf diese Weise behandelt werden sollen, leiden lassen.

    Wenn Menschen freiwillig ihr Leben für das anderer geben, sollte diese Entscheidung allein in ihren Händen liegen, nicht in unseren (siehe auch 90. und Frage 173 zum Bereich Sonstiges).


92. Das Leben eines Menschen bietet mehr Möglichkeiten als das eines Tieres

    Jedes Individuum besitzt ein enormes Spektrum von Fähigkeiten, das sich auf jeden Bereich seines Daseins erstreckt. Der menschliche Verstand birgt zweifellos ein Potential, das das anderer Arten weit übersteigt. Das kann aber noch lange kein Maßstab für unseren Wert sein, denn Fähigkeiten sind von Natur aus immer dualistisch angelegt. Einem positiven Potential steht in der Regel ein adäquates Negativ gegenüber und umgekehrt. Wir können glücklich sein, aber auch traurig; wir können uns fortpflanzen, aber auch töten, Dinge erschaffen oder zerstören. Unser wahrer Wert liegt in dem, was wir sind und nicht in dem, was wir vielleicht werden könnten.

    Die Tragödie besteht darin, daß unsere Bedeutung auf der Erde größtenteils durch unser erstörungspotential definiert ist.


93. Die meisten Substanzen sind schon irgendwann an Tieren getestet worden

    Das entspricht der Wahrheit, aber wir können die Vergangenheit nicht mehr ändern. Die Tiere, die dafür gelitten haben und gestorben sind, sind unwiderbringlich verloren.

    In der Zukunft - und in der Gegenwart - können wir etwas ändern, indem wir nur Produkte von Firmen kaufen, die Tierversuche ablehnen. Wir zwingen so die anderen Firmen, diesem Beispiel zu folgen.


94. Tierrechte contra Wissenschaft

    Die Beachtung der Tierrechte fördert eine konstruktive und wiklich humane Wissenschaft. Wir müssen die grausame (siehe Frage 89.) und irreführende (siehe 82. und 84.) Praxis der Vivisektion abschaffen und unseren Einfallsreichtum und unsere Mittel einsetzen für die Entwicklung neuer und für die Anwendung bereits vorhandener Methoden, die sich nicht auf Tierversuche stützen. Diese umfassen hochwertige analytische Technologien, die es den Wissenschaftlern erlauben, die Wirkungen verschiedener Substanzen in minimaler Dosierung am Menschen zu studieren, In-vitro-Tests an menschlichem Gewebe, komplexe Computerprogramme, die die Auswirkungen neuer Medikamente berechnen können und epidemiologische Studien über Ursachen und Verbreitung von Krankheiten.


95. Tierrechte contra Menschenrechte
 
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