Fragen und Antworten zum Thema Ernährung
 

 
   

Inhalt:24. Eiweiß

    In der westlichen Welt kommt Eiweißmangel äußerst selten vor. VeganerInnen brauchen sich daher keine Sorgen zu machen, denn laut »Department of Health«, »World Health Organization« (WHO) und dem »National Advisory Committee on Nutrition Education« (NACNE) deckt die vegane Durchschnittsernährung den täglichen Eiweißbedarf ohne weiteres.

    Das Problem beim tierlichen Eiweiß sind die gesättigten Fettsäuren, die es gewöhnlich enthält. Diese stellen ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten dar - eine der häufigsten Todesursachen. Pflanzeneiweiß hingegen liefert dem Körper Ballaststoffe - eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Ernährung. Die Wahrscheinlichkeit dafür, daß der tägliche Bedarf an Ballaststoffen gedeckt wird, ist bei der veganen Ernährungsgruppe erwiesenermaßen am höchsten.

    Tierliches Eiweiß ist sehr hoch konzentriert. Die meisten Menschen, die Fleisch essen, nehmen dadurch weitaus mehr Eiweiß zu sich, als ihr Körper verkraften kann. Dies kann zu Krankheiten wie Gicht, Arthritis, Rheuma, Bindegewebsentzündungen und Mangel an Niacin, Vitamin B6, Kalzium, Magnesium oder anderen Mineralien führen.

    Ein hoher Eiweißverzehr belastet auch die Bauchspeicheldrüse in erheblichem Maße - ein Organ, das die Enzyme für die Eiweißverdauung produziert und der Krebsentstehung entgegenwirkt. Es sollte nicht vergessen werden, daß jährlich 147.000 Menschen in Großbritannien an Krebs sterben (1981). (Zusatz der Übersetzer: In Deutschland starben 1992 über 212.000 Menschen an Krebs, entsprechend einem Viertel aller Sterbefälle (Statistisches Jahrbuch Deutschland 1994).)

    Den wenigsten ist bisher bekannt, daß die meisten Gemüsesorten wertvolle Eiweißlieferanten sind. Besonders eiweißhaltig sind Nüsse, Hülsenfrüchte, Getreide, Samen, grünes Blattgemüse und Kartoffeln.


25. Eisen

    Die vegane Durchschnittsernährung liefert nicht nur das Doppelte der empfohlenen Eisenmenge pro Tag, sondern auch die bis zu dreifache Menge des täglichen Vitamin C-Bedarfs. Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme des Körpers und infolgedessen erkranken VeganerInnen seltener an Anämie.

    Studien haben gezeigt, daß die Häufigkeit von Anämie-Erkrankungen bei VegetarierInnen und FleischesserInnen ungefähr gleich ist.

    Pflanzliche Eisenquellen sind Trockenobst, Getreide, Nüsse, grünes Blattgemüse, Samen, Hülsenfrüchte, Melasse und Meeresalgen. Auch die Benutzung von Eisentöpfen und Eisenpfannen kann der Eisenaufnahme förderlich sein.


26. Kalzium

    Bisher wurden noch keine Fälle von Kalziummangel bei VeganerInnen bekannt. Es hat sich gezeigt, daß tierliches Eiweiß eine schnellere Ausscheidung von Kalzium verursacht, als dies bei pflanzlichem Eiweiß der Fall ist. Dies ist vielleicht einer der Gründe dafür, daß VeganerInnen und VegetarierInnen weniger anfällig für Osteoporose sind.

    Reichhaltige Kalziumquellen sind Tofu (enthält viermal mehr Kalzium als Kuhmilch), grünes Blattgemüse, getrocknete Früchte, Nüsse, Samen, Melasse und Meeresalgen.


27. Vitamin D

    Unter Einwirkung von Sonnenlicht produzieren Hautzellen dieses Vitamin. Etwas frische Luft täglich, auch wenn es bewölkt ist, ist alles was wir brauchen. Es kommt aber auch in angereicherten Nahrungsmitteln wie Margarine vor.


28. Vitamin B 12

    Der menschliche Körper benötigt nur sehr geringe Mengen an Vitamin B 12 und ist in der Lage, diese auch zu speichern, wenn die Zufuhr einmal spärlicher ausfällt. Ein Mangel tritt äußerst selten auf und kommt auch bei VeganerInnen nicht häufiger vor als bei VegetarierInnen oder FleischesserInnen. B 12-Mangel wird gewöhnlich eher durch die Unfähigkeit verursacht, das Vitamin aufzunehmen, als durch Ernährungsfehler.

    Vitamin B 12 wird durch Bakterien im Dünndarm produziert. Von hier kann der Körper möglicherweise seinen Bedarf komplett decken. Es gibt zwar noch keine ausreichenden Untersuchungen darüber, aber dies erklärt vielleicht, warum sich viele VeganerInnen, die diese Ernährungsform ihr ganzes Leben lang schon praktizieren, in allerbester gesundheitlicher Verfassung befinden, ohne jemals irgendwelche Zusätze zu sich genommen zu haben.

    In den meisten Pflanzenarten kommt Vitamin B12 nicht vor, dafür aber in Mikroorganismen, die auf ihnen leben. Viele dieser Organismen werden durch die Chemie in der modernen Landwirtschaft zerstört. Dies läßt vermuten, daß frische, rohe und aus organischem Anbau stammende Erzeugnisse eine wertvolle Quelle für dieses Vitamin darstellen. Doch auch diese Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen.

    VeganerInnen müssen sich im allgemeinen keine Sorgen um ihre Vitamin B12-Versorgung machen. Es kann aber auch nicht schaden, gelegentlich Zusätze zu sich zu nehmen.


29. Wir würden Unmengen essen müssen
 
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